8. Oktober 2013

Préférence- Das Schachspiel unter den Kartenspielen


Préférence- Das Schachspiel unter den Kartenspielen

Seit jeher erfreuen sich Kartenspiele einer wachsenden Beliebtheit. Die Vielfalt der möglichen Variationen verleiht dem Kartenspiel seine unverwechselbaren Eigenschaften. Ob Poker, Black Jack, Rommé oder Skat- da ist für jeden Kartenspieler etwas dabei! Die Faszination etwas spielerisch gewinnen zu können, zieht die Spieler magisch in den Bann. Doch sollte an dieser Stelle auch ein mahnendes Wort gesprochen werden, Spielen macht süchtig, und viele Spieler haben sich durch das Amüsement des Kartenspiels an den Rand des Ruins gebracht. Man sollte nämlich aufhören, wenn es am schönsten ist, wobei nicht viele leidenschaftliche Spieler diesen gut gemeinten Rat auch im Endeffekt beherzigen. Nun soll eins der spannendsten Kartenspiele aller Zeiten näher beleuchten werden: Die Préférence.
 
Anders als man hätte glauben können, nimmt das Spiel seinen Ausgang nicht aus Frankreich, sondern aus den Ländern des ehemaligen Königreichs Österreich-Ungarns gegen Ende des 18.Jahrhunderts, wo es bald rege Popularität unter den Kartenspielern gewinnt. Bei der Préférence spielt das Taktieren, die Kombinatorik und der Spielwitz eine entscheidende Rolle, nicht umsonst gilt es als das Schachspiel unter den Kartenspielen. Mitunter muss man sogar mehrere Züge im Voraus berechnen, ehe man sein Spiel macht. Das Spiel ist gekennzeichnet durch eine signifikante Dynamik, und wird in zahlreichen Abarten gespielt. Besonders beliebt ist das Spiel in Russland, wo man dem Kartenspiel gänzlich verfallen ist.
 
Unter den unzähligen Spielmöglichkeiten werden wir uns nun der Dortmunder Variante des klassischen Spiels genauer widmen. Gespielt wird zu dritt mit einem französischen Blatt à 32 Spielkarten. Jeder Spieler bekommt zehn Karten zugeteilt, wobei zwei Karten als Ankauf (Talon) in die Tischmitte verdeckt gelegt werden. Gegeben werden die Karten im Uhrzeigersinn vom Geber, der durch Los gezogen wird. Es werden zunächst drei Karten an die Spieler verteilt, danach werden zwei Karten als Talon in die Kartenmitte gelegt, dann bekommen die Kartenspieler jeweils vier Karten zugeteilt, bis anschließend noch einmal drei Karten zu insgesamt je zehn Karten pro Spieler gegeben werden. Darauffolgend beginnt das Reizen. Die Abstufung der Trumpffarben bemisst sich von Kreuz, als höchste Farbe, hin zu Pik, Karo und schließlich Herz. Beim Reizen sagt man mindestens sechs Stiche in der gewünschten Farbe an, wobei die anderen Spieler ein höheres Gebot abgeben können. Das mindeste Gebot ist demnach sechs Stiche in der Trumpffarbe Herz, das höchste zehn Stiche in der Trumpffarbe Kreuz. Beispielsweise sagt ein Spieler sechs Stiche in der Trumpffarbe Karo an, wobei ihn der nächste Spieler mit sechs Stichen in der Trumpffarbe Pik übertreffen kann. Dies geht dann solange bis die restlichen Spieler beide passen, und der Anziehende sein Spiel macht. Passt jeder der drei Spieler zu Beginn des Spiels, werden die Karten neu gemischt und anschließend wieder in der vorgegebenen Weise verteilt. Es gilt Farbzwang, sprich die gelegte Farbe muss bespielt werden, hat ein Spieler keine Karten der besagten Farbe spielt er die angesagte Trumpffarbe. Beispielsweise legt Spieler A zehn Pik auf den Tisch, wobei vom Spieler B beim Reizen sieben Stiche in der Trumpffarbe Kreuz angesagt worden sind, und er kein Pik mehr auf der Hand hat, muss er den angesagten Trumpf spielen, ergo in diesem Fall Kreuz. Hat der Spieler weder die gespielte Farbe noch einen Trumpf auf der Hand, muss er eine beliebige Karte spielen und somit den Stich an einen anderen Spieler abgeben. Bevor der setzende Spieler sein Spiel beginnt, nimmt er der Talon aus der Kartenmitte und zeigt die zwei verbliebenen Karten den anderen Spielern, wonach er seinerseits zwei Karten abgibt und verdeckt anstelle des Talons in die Kartenmitte legt. Dabei gibt es beim Reizen eine zusätzliche Möglichkeit des Setzens: Den Mizère. Beim Mizère darf der setzende Spieler keinen der Stich machen, ergo alle Stiche an die verbliebenen Spieler abgeben. Der Mizère zählt wie neun Stiche über der Ansage von neun Stichen in der Trumpffarbe Kreuz, und wird nur von zehn Stichen überboten. Der Mizère lohnt sich bei scheinbar schlechten Karten, und lässt dem Spieler die Möglichkeit selbst aus dieser Lage noch was Beträchtliches zu gewinnen. Jeder Spieler vermerkt die gemachten Stiche auf einem separaten Blatt Papier, worauf eine Pyramide eingezeichnet ist, die jeweils in drei Sektoren unterteilt ist. In die Pyramidenspitze wird die Ausgangspunktzahl von 130 Punkten eingetragen. Für jeden gemachten und angesagten Stich bekommt der Spieler 10 Punkte, welche in der mittleren Sektion der Pyramide vermerkt werden. Für jeden nicht geholten Stich bekommt der Spieler minus 20 Strafpunkte, die in der untersten Sektion der Punktepyramide verzeichnet werden. Nach zehn Spielen werden die Punkte zusammengetragen und der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt das gesamte Spiel, und den darin liegenden Einsatz. Zum Beispiel sagt Spieler A acht Stiche in der Trumpffarbe Pik an, und holt neun Stiche, so bekommt er nur die gesetzten acht Stiche, in diesem Fall 8 x 10 Punkte= 80 Punkte gutgeschrieben. Sagt ein Spieler beispielsweise sieben Stiche in der Trumpffarbe Herz an, holt aber nur fünf Stiche, bekommt er keine Punkte gutgeschrieben, sondern erhält er für jeden nicht geholten Stich jeweils 20 Strafpunkte, was in diesem Fall bei zwei nicht geholten Stichen 40 Minuspunkte wären.
 
Tauchen Sie ein in die Welt der Kartenspiele. Es locken hohe Gewinne und spannende Augenblicke, die Sie niemals missen werden! Préférence ist mit Sicherheit eins der besten Kartenspiele überhaupt, und wird Sie mit seiner unvergleichlichen Dynamik vollends begeistern. Préférence- Das ist Kartenspielfreude auf höchstem Niveau!
 

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