Seit jeher erfreuen sich Kartenspiele einer wachsenden Beliebtheit. Die
Vielfalt der möglichen Variationen verleiht dem Kartenspiel seine unverwechselbaren
Eigenschaften. Ob Poker, Black Jack, Rommé oder Skat- da ist für jeden
Kartenspieler etwas dabei! Die Faszination etwas spielerisch gewinnen zu
können, zieht die Spieler magisch in den Bann. Doch sollte an dieser Stelle
auch ein mahnendes Wort gesprochen werden, Spielen macht süchtig, und viele
Spieler haben sich durch das Amüsement des Kartenspiels an den Rand des Ruins
gebracht. Man sollte nämlich aufhören, wenn es am schönsten ist, wobei nicht
viele leidenschaftliche Spieler diesen gut gemeinten Rat auch im Endeffekt
beherzigen. Nun soll eins der spannendsten Kartenspiele aller Zeiten näher
beleuchten werden: Die Préférence.
Anders als man hätte glauben können, nimmt das Spiel seinen Ausgang nicht
aus Frankreich, sondern aus den Ländern des ehemaligen Königreichs
Österreich-Ungarns gegen Ende des 18.Jahrhunderts, wo es bald rege
Popularität unter den Kartenspielern gewinnt. Bei der Préférence spielt das
Taktieren, die Kombinatorik und der Spielwitz eine entscheidende Rolle, nicht
umsonst gilt es als das Schachspiel unter den Kartenspielen. Mitunter muss
man sogar mehrere Züge im Voraus berechnen, ehe man sein Spiel macht. Das
Spiel ist gekennzeichnet durch eine signifikante Dynamik, und wird in
zahlreichen Abarten gespielt. Besonders beliebt ist das Spiel in Russland, wo
man dem Kartenspiel gänzlich verfallen ist.
Unter den unzähligen Spielmöglichkeiten werden wir uns nun der Dortmunder
Variante des klassischen Spiels genauer widmen. Gespielt wird zu dritt mit
einem französischen Blatt à 32 Spielkarten. Jeder Spieler bekommt zehn Karten
zugeteilt, wobei zwei Karten als Ankauf (Talon) in die Tischmitte verdeckt
gelegt werden. Gegeben werden die Karten im Uhrzeigersinn vom Geber, der
durch Los gezogen wird. Es werden zunächst drei Karten an die Spieler
verteilt, danach werden zwei Karten als Talon in die Kartenmitte gelegt, dann
bekommen die Kartenspieler jeweils vier Karten zugeteilt, bis anschließend
noch einmal drei Karten zu insgesamt je zehn Karten pro Spieler gegeben
werden. Darauffolgend beginnt das Reizen. Die Abstufung der Trumpffarben
bemisst sich von Kreuz, als höchste Farbe, hin zu Pik, Karo und schließlich
Herz. Beim Reizen sagt man mindestens sechs Stiche in der gewünschten Farbe
an, wobei die anderen Spieler ein höheres Gebot abgeben können. Das mindeste
Gebot ist demnach sechs Stiche in der Trumpffarbe Herz, das höchste zehn
Stiche in der Trumpffarbe Kreuz. Beispielsweise sagt ein Spieler sechs Stiche
in der Trumpffarbe Karo an, wobei ihn der nächste Spieler mit sechs Stichen
in der Trumpffarbe Pik übertreffen kann. Dies geht dann solange bis die
restlichen Spieler beide passen, und der Anziehende sein Spiel macht. Passt
jeder der drei Spieler zu Beginn des Spiels, werden die Karten neu gemischt
und anschließend wieder in der vorgegebenen Weise verteilt. Es gilt
Farbzwang, sprich die gelegte Farbe muss bespielt werden, hat ein Spieler
keine Karten der besagten Farbe spielt er die angesagte Trumpffarbe.
Beispielsweise legt Spieler A zehn Pik auf den Tisch, wobei vom Spieler B
beim Reizen sieben Stiche in der Trumpffarbe Kreuz angesagt worden sind, und
er kein Pik mehr auf der Hand hat, muss er den angesagten Trumpf spielen,
ergo in diesem Fall Kreuz. Hat der Spieler weder die gespielte Farbe noch
einen Trumpf auf der Hand, muss er eine beliebige Karte spielen und somit den
Stich an einen anderen Spieler abgeben. Bevor der setzende Spieler sein Spiel
beginnt, nimmt er der Talon aus der Kartenmitte und zeigt die zwei
verbliebenen Karten den anderen Spielern, wonach er seinerseits zwei Karten
abgibt und verdeckt anstelle des Talons in die Kartenmitte legt. Dabei gibt
es beim Reizen eine zusätzliche Möglichkeit des Setzens: Den Mizère. Beim
Mizère darf der setzende Spieler keinen der Stich machen, ergo alle Stiche an
die verbliebenen Spieler abgeben. Der Mizère zählt wie neun Stiche über der
Ansage von neun Stichen in der Trumpffarbe Kreuz, und wird nur von zehn
Stichen überboten. Der Mizère lohnt sich bei scheinbar schlechten Karten, und
lässt dem Spieler die Möglichkeit selbst aus dieser Lage noch was
Beträchtliches zu gewinnen. Jeder Spieler vermerkt die gemachten Stiche auf
einem separaten Blatt Papier, worauf eine Pyramide eingezeichnet ist, die
jeweils in drei Sektoren unterteilt ist. In die Pyramidenspitze wird die
Ausgangspunktzahl von 130 Punkten eingetragen. Für jeden gemachten und
angesagten Stich bekommt der Spieler 10 Punkte, welche in der mittleren
Sektion der Pyramide vermerkt werden. Für jeden nicht geholten Stich bekommt
der Spieler minus 20 Strafpunkte, die in der untersten Sektion der
Punktepyramide verzeichnet werden. Nach zehn Spielen werden die Punkte
zusammengetragen und der Spieler mit der höchsten Punktzahl gewinnt das
gesamte Spiel, und den darin liegenden Einsatz. Zum Beispiel sagt Spieler A
acht Stiche in der Trumpffarbe Pik an, und holt neun Stiche, so bekommt er
nur die gesetzten acht Stiche, in diesem Fall 8 x 10 Punkte= 80 Punkte
gutgeschrieben. Sagt ein Spieler beispielsweise sieben Stiche in der
Trumpffarbe Herz an, holt aber nur fünf Stiche, bekommt er keine Punkte
gutgeschrieben, sondern erhält er für jeden nicht geholten Stich jeweils 20
Strafpunkte, was in diesem Fall bei zwei nicht geholten Stichen 40
Minuspunkte wären.
Tauchen Sie ein in die Welt der Kartenspiele. Es locken hohe Gewinne und
spannende Augenblicke, die Sie niemals missen werden! Préférence ist mit
Sicherheit eins der besten Kartenspiele überhaupt, und wird Sie mit seiner
unvergleichlichen Dynamik vollends begeistern. Préférence- Das ist
Kartenspielfreude auf höchstem Niveau!
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