New Journalism- Das Ende des klassischen
Journalismus
Der Journalismus im modernen Zeitalter erlebt einen folgenschweren Wandel, ganze Verlage gehen Pleite, wie etwa der Suhrkamp Verlag, von kleinen Fischen des Gewerbes mal ganz abgesehen. Der Schwerpunkt der Arbeit verlagert sich unumwunden ins Internet, womit eine Festanstellung bei einer herkömmlichen Tageszeitung in weite Ferne rückt. Die Zeitungen rationalisieren, nicht weiter in Anspruch genommene Stellen kurzerhand weg, zumal das Online-Geschäft blüht, und man der Folge Rechnung tragen muss.
Dabei kann man sich im Internet zumeist umfassender
informieren, als etwa noch aus den konventionellen Printmedien. Die Massenflut
an Information lässt den Journalismus zur Billig-Ware verkommen, und erschwert
den Einstieg in das Business. Dieses Problem kennen die von den Verlagen
ausgebeuteten freien Journalisten nur zu gut. Die Konkurrenz ist hart, das Feld
von den um Arbeit kämpfenden Autoren nahezu vollständig eingenommen.
Der Trend zur Billigware nimmt bedrohliche Ausmaße
an, womit sich die Akteure dazu gezwungen sehen sich Nischen zu suchen. Somit
ist der Schritt zu seinem eigenen Blog folgerichtig und konsequent. In Zeiten
des „Big Data“ kann sich jeder als Journalist versuchen, unabhängig davon,
überhaupt der deutschen Sprache mächtig zu sein. Die Tendenz ist allarmierend,
hat aber auch seine Vorzüge für den Rezipienten, der sich profunderweise
informieren kann, und froh ist den Einheitsbrei der etablierten Massenmedien
nicht scheffeln zu müssen.
Citizen Journalism macht die Runde, anbei sich
jedermann dazu verpflichtet sieht seinen Öffentlichkeitsradius entsprechend zu
informieren. Die Beiträge der Hobby-Journalisten heben zweifelsohne den
Standard der Informationstiefe, da jeder etwas posten will, was dem anderen
möglicherweise entgangen ist. Demzufolge ist das Internet die Quelle des freien
Wissens, wo sich jedermann beteiligen kann, mag es als reiner Berichterstatter,
oder gar als kritischer Geist. Man liest und lernt dazu.
Hat man nun etwa seinen eigenen Blog etabliert,
müsse man sich die Frage stellen, welches Thema man bedienen will, um sich von
anderen Quellen gleicher Art zu unterscheiden. Dabei ist das Spektrum möglicher
Themenfindung unendlich lang, womit der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind.
Selbst gestandene Journalisten pflegen einen eigenen Blog, um sich als Autor
hervorzuheben, und seine Marke aufzubauen. Es geht um Reichweite, der nur das
Internet in seiner einzigartigen Breitenwirkung gerecht werden kann.
Komplementärerweise muss sich der angehende
Journalist einen Namen machen, was im Dickicht des Internets an sich schon
schwer genug ist. Deshalb muss man sich den Social Media Diensten widmen, um
eine große Range potentieller Leser zu gewinnen. Twitter eignet sich
vorzüglich, um mittels Kurznachrichten auf sich aufmerksam zu machen, und die
Leserschaft dazu anzuregen seine Beiträge zu lesen. Der Krösus unter den Social
Media Diensten, der Branchenriese Facebook, ist ein unabdingbares Tool zum
Etablieren seines persönlichen Autorenrankings, welchem Google+ durch die zahlreichen
Communities in Nichts nachsteht.
Daneben gibt es viele andere kleinere Dienste wie
die Micro-Blogging-Plattform Tumblr, den Fotodienst Pinterest, und die
ebenfalls auf Bilder spezialisierten Dienste Instagram und Flickr. Ein derzeit
viel zu wenig beachteter Dienst „Storify“, welcher sich aufs interaktive
Geschichtenerzählen spezialisiert hat, ist dem Blogger ein sehr nützliches
Werkzeug, um seinen Standpunkt zu vertreten, und wird sich seinen aufhaltsamen
Weg an die Spitze noch ebnen.
Egal in welche Richtung sich die Dinge entwickeln
werden, der Journalismus erlebt seine eigene (R-)Evolution. Ob es zum Besten
gereicht, wird es sich in nicht allzu ferner Zukunft zeigen. Man muss schon am
Ball bleiben, wolle man zur Kenntnis genommen werden, das aber nur am Rande.
Wie überall auch, gilt das Motto: Arbeiten und nicht verzweifeln, womit ich
Ihnen meinen lieben Lesern, ob Journalist oder nicht, ein gutes Gelingen
wünsche!
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