Ein jeder Mensch hat ein Bedürfnis nach Kommunikation, weil der Mensch
ein soziales Wesen ist. Paul Watzlawick entwickelte eine
Kommunikationstheorie anhand fünf Axiomen, auf die Wir nun im Einzelnen
eingehen werden. Zunächst einmal müssen Wir uns über die Natur des
Kommunikationsvorganges bewusst werden. Was ist Kommunikation?
Kommunikation ist eine Interaktion zwischen mindestens zwei Wesen, ja ich
spreche gezielt von Wesen, da auch die Tiere auf simple Weise ebenfalls,
nonverbal miteinander kommunizieren können. Bei den Tieren fehlt die digitale
Ebene des Kommunikationsvorganges, ergo können sie nicht sprechen, sind aber jedoch
in der Lage durch ein zielgerichtetes Verhalten mit anderen Tieren zu interagieren.
Aus diesem Schluss folgt das erste metakommunikative Axiom, dass das
Verhalten einen Konnex zwischen zwei Menschen bildet. Das nun alles Verhalten
Kommunikation bedeute, ist es schier unmöglich sich nicht miteinander zu
verständigen. Sobald zwei Personen sich gegenseitig wahrnehmen können,
kommunizieren sie miteinander, da jedes Verhalten kommunikativen Charakter
hat. Watzlawick versteht Verhalten jeder Art als Kommunikation. Da Verhalten
kein Gegenteil hat, man sich also nicht nicht verhalten kann, ist es
auch unmöglich, nicht zu kommunizieren. Dieses Axiom ist auch bekannt als
Metakommunikatives Axiom.
Jeder kommunikative Vorgang hat eine Sachebene (Inhaltsaspekt) und eine
zwischenmenschliche Komponente (Beziehungsaspekt), wobei letztere den ersten
bestimmt. Der Inhaltsaspekt stellt das Was einer Mitteilung dar, der
Beziehungsaspekt sagt etwas darüber aus, wie der Sender diese
Mitteilung vom Empfänger verstanden haben will. Daraus folgt, dass der
Beziehungsaspekt bestimmt, wie der Inhalt zu interpretieren ist. Der
Beziehungsaspekt entstammt der Wahrnehmung, die bei verschiedenen Menschen
andersartig gestaltet ist, und es daher auch von entscheidender Bedeutung
ist, dass sich die Ebenen miteinander konvergieren, um zu einem Konsens zu
gelangen.
Ein wesentlicher Punkt zwischenmenschlicher Kommunikation ist die
Interpunktion. Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktionen der
Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt. Dabei folgt auf eine
Aktion eine Reaktion, so dass sich gewisse kreisförmige Kausalketten bilden.
Den Ablauf, in dem Ursache und Wirkung ihre Stellung in der Kommunikation
verändern können, nennt man Interdependenz. Gelingende Kommunikation findet
statt, wenn beide Partner als Ursache und Wirkung die gleichen Sachverhalte
festlegen und Kommunikation als Regelkreis verstehen. Sie misslingt, wenn die
Partner an unterschiedlichen Punkten des Kommunikationsablaufes einen
Einschnitt vornehmen.
Eine Kommunikation verläuft digital und analog. Das Sprechen wird als
digitaler Vorgang gesehen, Gestik und vor allem Mimik bilden die analoge
Schwelle dazu. Dabei unterstützt die analoge Grundlage den digitalen
Sprechvorgang. Wie bereits oben ausgeführt können Tiere in analoger Weise
miteinander kommunizieren. Ob dabei beispielsweise der Balzruf der Vögel als
ein digitales Kommunikationsgeschehen gedeutet werden kann, entzieht sich
unserer Vorstellungsweise, jedenfalls gehen die Biologen nicht davon aus,
dass die Tiere in solch einer Art und Weise miteinander kommunizieren können,
was jedoch vorstellbar ist.
Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär.
Entweder decken sich die Aussagen nach Ursache und Wirkung vollständig, dann
spricht man von Symmetrie, oder sie bauen aufeinander auf, in dem Fall liegt
Komplementarität vor. Hierbei ist zwischen den Levels der Gleichheit und
Unterschiedlichkeit zu divergieren. Ein symmetrischer Kommunikationsvorgang
ist von gleichartigen Argumentationsketten durchzogen, während bei
unterschiedlichen Argumentationsweisen sich die Sätze auf sich bezogen
ergänzen, ergo nimmt man in diesem Fall die Komplementarität der Hypothesen
wahr. Jedenfalls nimmt der Kommunikationsvorgang je nach Sichtweise
verschiedene Formen an, aus deren Mitte eine Konversation erwachsen kann. Die
Verhaltensforschung ist ein bisweilen nicht vollständig beschrittenes Feld,
woraus sich noch viele lehrreiche Erkenntnisse ableiten werden.
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