Honig- die süße Versuchung
Seit Jahrtausenden erfreut sich der Mensch dieses
süßen Honigsaftes, der von den Bienen aus Fruchtnektar weiterverarbeitet wird.
Der Geschichte nach ist belegt, dass selbst Höhlenmenschen vor 9000 Jahren die
süße Melasse als Süßungsmittel und Köder für die Bärenjagd benutzt haben. Im
alten Ägypten zählte der Honig zur Speise der Götter, was als Beigabe in Töpfen
in den Pharaonengräbern nachweislich erwiesen ist. Selbst der berühmte Arzt der
Antike, Hippokrates erkannte 400 Jahre v. Chr. die wohltuende Wirkung auf die
Gesundheit, und empfahl es als Fiebersenkungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel
für die Athleten. Bevor Zucker weitflächig aus Zuckerrüben und Zuckerrohr
gewonnen werden konnte, war der Honig der einzige Süßstoff, der den Menschen
zur Verfügung stand.
Honig wird von den Honigbienen, aus Nektar der
Blütenpflanzen hergestellt. In seiner Endform besteht der Honig aus rund 200
Inhaltsstoffen, wozu hauptsächlich Fruchtzucker, Traubenzucker und Wasser
zählen. Des Weiteren befinden sich Pollen, Mineralstoffe, Proteine, Enzyme und
Aminosäuren im leckeren Honigsaft. Die Bienen nehmen die Pollen auf, reichern
sie mit körpereigenen Stoffen an, und lassen sie in Waben speichern und dort
reifen.
Die Bienen nehmen demzufolge die Nektariensäfte
durch ihren Rüssel auf, und transportieren sie in den Bau, wo die Flüssigkeiten
im Binnenstock an die Stockbienen abgegeben werden, die für die Weiterverarbeitung
zuständig sind. Infolgedessen verringert sich der Wassergehalt, zudem werden fortlaufend
bieneneigene Stoffe ins Endprodukt abgesondert. Die Biene reichert den noch
unfertigen Honig mit Enzymen an, die eine Veränderung des Zuckerspektrums
bewirken, und Hefen und Bakterien daran hindern den Honig zu befallen. Der
fertige Honig hat abschließend etwas weniger als 20 Prozent Wasser inne. Sobald
der Honig mit einer Wachsschicht überzogen ist, den Prozess der Imker als Verdeckeln
bezeichnet, gilt der Honig als erntereif.
Gewonnen wird der Honig durch das sogenannte
Schleudern, mittels einer Honigschleuder, die wie der Name es schon verrät,
dazu da ist den Honig aus den Waben herauszubekommen. Als „Deutscher Honig“
darf nur jener Honig gekennzeichnet werden, der bei einer Temperatur von nicht
über 40 Grad Celsius hergestellt worden ist. Man unterscheidet den Honig in
verschiedene Verarbeitungssorten, zu denen der Schleuderhonig, Scheibenhonig,
Wabenhonig und Stampfhonig zählen. Dabei differenziert man zwischen diversen
Herstellungsmethoden, die dem Honig seinen unverwechselbaren Geschmack
verleihen.
Der deutsche Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei rund 1
Kilogramm pro Jahr. Der heimische Honig macht rund 25 Prozent, der zum Verbrauch
stehenden Speise aus. Demnach machen die Exporte aus Übersee, allen voran aus Argentinien
den größten Teil des handelbaren Honigs aus. Weitere Exportländer sind Chile,
Uruguay und Brasilien.
Man unterscheidet die Sorten anhand der Bestäubung,
wonach zwischen zahlreichen Honigarten auseinandergehalten wird. Dabei gibt es
unzählige Sorten, angefangen beim Blütenhonig, hin zum Akazienhonig, bis
einschließlich dem mild wohlriechenden Kleehonig. Die Kunst des Imkers besteht
darin, die Bienen zu den jeweiligen Pflanzen zu führen, um letzten Endes die charakteristische
Geschmacksnote zu erhalten.
Nicht zu vergessen ist die besondere Heilwirkung des
Honigs, der entzündungshemmend wirkt, und Schwellungen abheilen lässt. Man
verwendet den Honig zur Wundablagerung, wo er leicht antiseptisch wirkt. Da
jedoch nach deutschem Recht eine Anpreisung von Lebensmitteln zu Heilzwecken
untersagt ist, darf der Honig keine Bezeichnung als ebensolche tragen.
Honig ist ein köstliches Nahrungsmittel, und sollte
bei einem ausgewogenen Frühstück keinesfalls fehlen. Wer auf reichhaltige
Ernährung Wert legt, und auf Zucker verzichten möchte, sollte ruhigen Herzens
auf Honig zurückgreifen. Honig ist wahrlich eine Speise für die Götter,
schmecken Sie den Unterschied!
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