8. Oktober 2013

Aston Martin- Ein Luxuswagen der Extraklasse


Aston Martin- Ein Luxuswagen der Extraklasse

Aston Martin habe sich seit Gedenken an, einen äußerst ruhmreichen Namen in der Automobilbranche erworben. Der Luxuswagenhersteller ist nunmehr kommerziell unabhängig, und vertreibt seine Wagen zu denkbar hohen Konditionen. Doch musste die zum heutigen Zeitpunkt finanziell abgesicherte Automarke in der Vergangenheit mit vielen Hindernissen kämpfen, und war am Rande des Konkurses. Die Geschichte von Aston Martin liest sich beileibe nicht wie ein Bilderbuch.
 
Aston Martin wird seit jeher in Handarbeit gefertigt, und genießt den Ruf eines exklusiven Sportwagenherstellers. Berühmt geworden ist Aston Martin durch die James Bond-Filmreihe, in „Goldfinger“ war das Auto erstmals als Dienstwagen des englischen Geheimagenten vorgestellt worden. Seitdem verkörpert Aston Martin das Gefühl von Schwerelosigkeit, und bietet dem Käufer eine distinguierte Auswahl an mondänen Modellen. Ungeachtet der Erfolge um den Automobilwagenhersteller, habe Aston Martin sich in der Vergangenheit mit finanziellen Engpässen befassen müssen. Ein Überblick der Geschichte des ganzvollen Konzerns:
 
Gegründet wurde das Unternehmen von Lionel Martin und Robert Bamford 1913 zunächst als Bamford & Martin Ltd. an der Callow Street im Westen Londons als kleinen Handelsaußenposten der Marke Singer. Bamford schied aufgrund Unzulänglichkeiten mit der Geschäftsführung in naher Zukunft aus dem Unternehmen aus. Demzufolge nahm Martin mit den Fahrzeugen an Rennveranstaltungen teil, nicht ohne Erfolg! Der Name „Aston Martin“ ging einem siegreichen Rennen voraus, dem Bergrennfahrt Aston Hill.
 
Anschließend übernahm Graf Louis Vorow Zborowski die Finanzierung „Aston Martins“ und betätigte sich zudem als glorreicher Rennfahrer, als er 1922 im Oval von Brooklands mit einem Schnitt von 122 km/h gleich zehn Weltrekorde brach. Die Rennleidenschaft ist ihm allerdings zum Verhängnis geworden, er verunglückte bei einem waghalsigen Rennen 1924 in Monza.
 
In der Folgezeit wechselten die Eigentümer des nunmehr hochgeschätzten Autohauses, bis schließlich David Brown das Heft in die Hand nahm, und den Konzern salonfähig machte. Die Arbeiten an dem Modell „Atom“ wurden fortwährend aufgenommen und Aston Martin hielt Kurs auf gute Umsätze. Der Bau des „Rennwagens für die Straße“ lautete fortan das Credo des Unternehmens. Durch den weiteren Zukauf „Lagonda“ sicherte Brown dem Konzern ein bis dato einzigartiges Getriebe, den Sechszylinder-DOHC-Motor.
 
Brown blieb dem Rennsport treu und holte einen Visionär in sein Team: Den Rennstrategen und Automechaniker John Wyer. Die Siege blieben nicht aus, und so gewann das Team um den umtriebigen Chef Brown 1959 sogar das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Doch die Konkurrenz rund um Ferrari, Mercedes-Benz, Jaguar und Maserati ruhte nicht, und machte ihre finanziellen Vorteile geltend, womit es Aston Martin als Nischenmarke schwer fiel fundierten Absatz zu schaffen.
 
Der DB5, eine Karosse der Extraklasse, festigte den Ruhm der Marke, indem es in den Filmen „Goldfinger“ und „Thunderball“ in Erscheinung trat. Jedoch hatte der Konzern seine Blütezeit bereits überschritten, und musste ums finanzielle Überleben kämpfen. Die logische Konsequenz aus der Misere war die Eröffnung des Konkursverfahrens. Für nur läppische 100 Pfund ging die Aston Martin Lagonda Ltd. Anfang 1973 an die Company Developments, einen Zusammenschluss von Geschäftsmännern aus Birmingham über.
 
Es folgten wechselvolle Jahre unter verschiedenen Eigentümern, ehe Ford 1986 den Sportwagenhersteller übernahm und grundlegend sanierte. 1989 stand ein neues Modell bereit: Mit dem Virage startete Aston Martin in eine neue und bisher erfolgreiche Zukunft. Er hatte eine neue Karosseriestruktur und einen überarbeiteten V8-Motor. Auch von dieser Serie gab es ab 1992 eine Volante- und ab 1993 eine Vantage-Version. 1991 brachte Aston Martin mit Unterstützung Fords den DB7 heraus, der bis dahin umsatzkräftigste Schlitten mit 6.000 verkauften Exemplaren. Eine überaus erfolgreiche Reihe wohlgemerkt, bei insgesamt 16.000 hergestellten Wagen seit dem neunzigjährigen Bestehen der Historie.
 
2007 verkündete Ford seinen Ausstieg aus Aston Martin, und überließ die Anteile zwei kuwaitischen Investmentgruppen rund um den Mehrheitseigner David Richards, der zugleich Vorstandsvorsitzender der Aston Martin Gruppe gewesen ist, und somit der Weg in die Unabhängigkeit frei wurde. Aus seiner Eigenständigkeit heraus förderte Aston Martin den Bau des lukrativen „One-77“, das genau 77 Ausführungen hat und den weltweit stärksten PKW-Saugmotor stellt.
 
Sosehr der Name „Aston Martin“ mit David Brown verbunden ist, und bis zum heutigen Tag die Initialen des Patrons als Typbezeichnung führt, ein Wandel ist dennoch unumgänglich. Die Branche befindet sich im Aufbruch, jenes habe auch Aston Martin für sich erfahren, und setzt verstärkt auf den Bau Kosten sparender Modelle, wie den auf Basis des Toyota iQ entwickelten Cygnet. Auch die Inbetriebnahme des wendigen Virage 2011 sorgte mal wieder für pralle Kassen.
 
Man mag es kaum glauben, dass ein solch traditionsreiches Unternehmen wie Aston Martin am Rande des Ruins gestanden haben mag, woraus man erkennen kann, wie schwer es ist eine Finanzierungsgrundlage zu schaffen, selbst für Luxuskarossenbauer. Anbei wünsche man Aston Martin ein weiteres erfolgsversprechendes Schaffen, damit dem Auge was geboten wird, und man auch fürderhin aus dem Erstaunen nicht wieder herauskomme.
 

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